Der Internationalist Bernd Heidbreder ist im venezolanischen Exil einem Krebsleiden erlegen. Er war Teil der revolutionären Gruppe K.O.M.I.T.E.E., die nicht zuletzt mit ihrer Unterstützung für den kurdischen Freiheitskampf linke Geschichte schrieb.
Der Revolutionär und Internationalist Bernhard „Bernd“ Heidbreder ist am 28. Mai 2021 im venezolanischen Exil verstorben. Der lange Zeit zu den „meistgesuchten Personen“ des Bundeskriminalamts gehörende linke Aktivist wurde als Teil der militanten Gruppe K.O.M.I.T.E.E. von den deutschen Behörden verfolgt.
In einer Zeit der Stagnation, linken Perspektivlosigkeit und Entsolidarisierung hatte das K.O.M.I.T.E.E. 1995 zu seinem größten Schlag ausgeholt und akribisch die Sprengung des im Bau befindlichen Abschiebegefängnisses Berlin-Grünau vorbereitet. Durch eine Polizeikontrolle konnte die Aktion im letzten Moment verhindert werden, die Aktivisten Thomas Walter, Peter Krauth und Bernd Heidbreder mussten fliehen und lebten seither im Exil. Nach langer Fahndung tauchten die Aktivisten in Venezuela auf. Bernd Heidbreder und Thomas Walter beteiligten sich intensiv am Aufbau der bolivarischen Revolution unter Chavez und arbeiteten in verschiedenen Kollektiven. Obwohl 26 Jahre vergangen sind, war eine Rückkehr für die Aktivisten nicht möglich, eine Verjährung der ihnen vorgeworfenen Straftat erfolgt erst 2035.
Trotz der Verfolgung waren die Aktivisten unter anderem als revolutionäre Musiker aktiv. Gemeinsam mit dem Künstler Mal Élevè starteten sie ein Musikprojekt. Im Frühjahr 2019 besuchte der Schriftsteller und Filmemacher Sobo Swobodnik Thomas Walter in den Anden von Venezuela und drehte mit ihm den Dokumentarfilm „Gegen den Strom – abgetaucht in Venezuela“. Am vergangenen Freitag traf die traurige Botschaft ein: „Bernd Heidbreder, mein Begleiter in 26 Jahren des Exils, von der deutschen Justiz verfolgt wegen des Versuchs, den Bau eines Abschiebegefängnisses zu verhindern, zwei Jahre lang illegal in Venezuela inhaftiert, ist heute an Krebs gestorben. Was für ein Verlust!“ Weiterlesen